Jahresbericht Aktive Boden 2021

31.12.2021

Nicole Inauen

Das neue Jahr begann wie das alte endete. Im Dezember 2020 hatte der Bundesrat vorgeschrieben, dass Sport nur noch in Gruppen von maximal fünf Personen erlaubt sei und alle Sporteinrichtungen nach 19 Uhr abends geschlossen sein müssen. Dies bedeutete leider auch für uns, dass unser Training bis auf Weiteres in einer normalen Form nicht mehr möglich war.
Es kann sich wohl jeder selbst vorstellen, was es bedeutet, wenn man seit Jahren mindestens ein Mal in der Woche in der Halle steht, um sich zu bewegen und dieser wichtige Ausgleich neben der Schule oder der Arbeit plötzlich wegfällt. Deshalb beschlossen wir Ende Januar, als sich die Situation weiterhin nicht zu ändern schien, das Training – wenn auch online – wieder aufzunehmen. Per Zoom «trafen» wir uns also zu unserer gewohnten Zeit, Donnerstag abends, jeweils zu einem gemeinsamen Konditions-, Kraft- und Choreotraining. Schliesslich wollten wir alles uns Mögliche tun, dass wir im Mai/Juni für eine allfällige Wettkampfsaison bereit wären. Insbesondere das Choreotraining stellte nicht nur für mich als Leiterin, sondern auch für die TurnerInnen eine rechte Herausforderung dar. Plötzlich musste ich viel mehr mündlich erklären, anstatt einfach mal kurz etwas vorzeigen, und die TurnerInnen mussten viel aktiver auf die Musik hören, weil sie sich nicht an den anderen TurnerInnen orientieren konnten. Es war beeindruckend, mit welchem Einsatz, Motivation und Disziplin jeder und jede einzelne an diesen Online-Trainings teilnahm. Das zeigt doch, was für einen starken Teamgeist wir in der Gruppe haben!
Ab Anfang März gesellte sich zum Online-Training eine weitere Trainingsform dazu, das Aussentraining. Von den Turnfesten und Wettkämpfen her waren wir es zwar gewohnt, draussen zu turnen, im Training und vor allem bei den doch eher kühlen Frühfrühlingstemperaturen war es aber doch Neuland. Es hiess also lange Hosen, Pullover und Handschuhe montieren und immer schön brav in Bewegung bleiben, damit man nicht auskühlte. Ich kann mich noch gut an jenes erste richtige Boden-Training nach fast 4 Monaten Pause zurückerinnern. Es tat richtig gut, mal wieder als gesamte Gruppe zusammen zu sein, richtige Bodenelemente zu turnen, Sprüche zu reissen und darüber zu lachen. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei der Gemeinde und Schule Egg bedanken, die uns erlaubten, die nötigen Matten nach draussen zu nehmen, und uns so immerhin bei trockenem Wetter wieder ein fast normales Training ermöglichten!
Beim geplanten Trainingstag machten uns jedoch dann leider mehrere Coronafälle in der Schule Egg einen Strich durch die Rechnung. Die Turnhallen blieben einige Tage geschlossen und die Geräte für uns somit unerreichbar. Daher hiess es, die Choreo «trocken» auf dem roten Platz fertig einzuüben. Dies bot uns die Gelegenheit, spezifisch auf unsere rechtzeitigen Einsätze achten zu können, weil wir uns nicht auf die Turnelemente konzentrieren mussten. Am Ende des Tages wusste schlussendlich jeder haargenau, wann er was wo turnen musste. Ich war sehr stolz auf alle, in welch kurzer Zeit und unter welch erschwerten Bedingungen wir eine vollständige Choreo einstudiert hatten. Jetzt mussten wir sie nur noch auf dem Spieth umsetzen können!
Unsere Vorbereitung lief also ganz gut, diejenige der Turnfester und Wettkämpfe leider weniger. Am selben Wochenende wurden das Regionalturnfest in Embrach, die Kantonalen Meisterschaften im Vereinsturnen und das Turnfest in Benken definitiv abgesagt. Zu dem Zeitpunkt sagten wir uns noch «Kopf hoch und auf die übrigen Wettkämpfe konzentrieren». Wir sollten später erfahren, dass dieses Jahr bis auf das Teams Master in einer stark reduzierten Form erneut alle Wettkämpfe abgesagt werden würden. Wir hielten also munter an unseren Trainings fest, in der Überzeugung, das Gelernte auch irgendwann zeigen zu dürfen.
Mitte April war es dann endlich so weit und das Coronaregime wurde endlich so angepasst, dass wir wieder in der Halle, wenn auch noch mit Restriktionen, trainieren durften. Bei schlechtem Wetter konnten wir also nun drinnen trainieren, bei gutem Wetter zog es uns weiterhin nach Draussen, weil wir dort beispielsweise auch Partnerteile trainieren durften. Wir übten uns also alle – sowohl Leiter als auch TurnerInnen – weiterhin in Flexibilität, zumal das Wetter immer mal wieder kurzfristig ändern konnte.
Als Ersatz für die abgesagten Wettkämpfe vor den Sommerferien und als Motivation, am Choreotraining dranzubleiben, fand Ende Juni eine kleine, interne Show-Vorführung für unsere Jugend statt. Ziel war es einerseits, unsere über die letzten Monate eingeübte Choreographie zeigen zu können, und andererseits, unsere Jungen «gluschtig» zu machen, dass sie später auch in eine der Aktivsektionen eintreten würden. Als man an jedem Abend in die Halle kam, spürte man sofort diese Stimmung leichter Nervosität aber eben auch Vorfreude, endlich mal wieder eine richtige Show hinlegen zu dürfen. Alles in allem, ein wohl sehr gelungener Abend, bevor es in die Sommerferien ging.
Nach der Sommerpause ging es an die letzten Vorbereitungen für unseren ersten und letzten Wettkampf dieses Jahres. Unser Heimwettkampf, das Team Masters, schien definitiv allen Widrigkeiten zu trotzen und sollte, wenn auch in stark reduzierter Form, stattfinden. Wir legten also extra noch ein Sonntagstraining ein und konnten eine Woche später zusammen mit drei weiteren Vereinen den Zuschauern ein spannendes Spektakel bieten. An diesem Tag durfte man in viele strahlende Gesichter blicken, brachte er uns doch der Normalität vor Corona wieder einen Schritt näher.
Im September, nach der Wettkampfsaison, ist es jeweils an der Zeit, neue Junge in unsere Gruppe aufzunehmen. Mit Nina, Carmen, Kendra, Sarina und Mia waren es dieses Jahr gleich fünf Turnerinnen, die zu uns stiessen. Es war schön zu sehen, wie motiviert die jungen Turnerinnen ins Training starteten und wie schnell und herzlich sie vom Rest der Gruppe aufgenommen wurden. Umso erfreulicher wäre es gewesen, sie gleich in die Chränzli-Choreo einzubinden, damit sie von Anfang an Choreoluft hätten schnuppern können. Leider wurde jedoch auch das diesjährige Chränzli Opfer der Coronarestriktionen. Deshalb starteten wir etwas früher als erwartet mit dem Wintertraining, also insbesondere dem Elementtraining, damit wir nächstes Jahr wieder mit vielen neuen Tricks begeistern können.
Wir bleiben also dran und hoffen, dass wir im 2022 wieder mal eine richtige Wettkampfsaison haben werden!


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